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Müllsammeln

Veröffentlicht: 19.09.2020
Autor: Daniela Apel
Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Kees de Vries (l.) hatte die Ärmel hochgekrempelt, um Müll einzusammeln. Der Kleidercontainerstellplatz in der Kastanienallee gehörte eigentlich zu keiner Route. Als CDU-Landtagsmitglied Dietmar Krause jedoch von dem da entsorgten Müll hörte, entschied er spontan, zunächst dort mit Kees de Vries und dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Marian Konratt (r.) – aufzuräumen. Foto: D. Ape
Johannes Lüdecke und Anthea Jüling vom Zerbster Tanzclub waren am Waldfrieden unterwegs, wo sie reichlich Müll fanden. Foto: D. Apel
Marie (l.) und Louisiana gehörten zu den eifrigen Sammlern. Foto: D. Apel
Esther Sophie Enke (2.v.r.) hatte die Idee für die Müllsammelaktion, zu der Justin Wurbs (2.v.l.) die Teilnehmer begrüßte. Foto: D. Apel

Einsatz gegen die Unvernunft in Zerbst

Anlässlich des weltweiten Müllsammeltages ging es auch dem Müll in Zerbst an den Kragen. Von Flaschen bis Verpackung war alles dabei.

Zerbst l „Hier ist gar nicht viel“, glaubt Anthea Jüling zunächst. Dann bückt sich das schlanke Mädchen und hebt eine zerrissene Plastiktüte auf. Ein Schritt weiter liegt eine ausgetrunkene Flasche und hinter Gestrüpp verbergen sich leere Einweggläser. Voll bepackt klettert sie aus dem mit Gras bewachsenen Graben, der am Waldfrieden entlang führt.

Kleidung, einen Schirm und jede Menge Verpackungsmüll hätten sie bereits gefunden, sagt Anthea Jüling. Sie gehe hier oft mit ihrem Hund spazieren und habe schon Müll im Waldfrieden liegen sehen, erzählt sie. Dass es so viel ist, lässt die junge Frau allerdings genauso staunen wie Johannes Lüdecke. „Das ist sicher Bequemlichkeit“, vermutet er. Schließlich könne jeder seinen Müll zu Hause entsorgen. „Und es gibt genug öffentliche Abfallbehälter“, meint Anthea Jüling.

Großer Zuspruch für Müllsammelaktion

Dennoch findet sich reichlich achtlos weggeworfener Müll. Für die Beiden unverständlich. Deshalb beteiligen sie sich zusammen mit weiteren Mitgliedern des Zerbster Tanzclubs an der Aufräumaktion, die von der Jungen Union angestoßen wurde. Esther Sophie Enke hatte die Idee dazu, die nicht nur unter den jungen Christdemokraten der Stadt spontan Zuspruch fand, sondern auch bei ihren Kameraden von der Ortsgruppe der DLRG. Das Jugend-Einsatz-Team der Wasserretter – kurz JET – rückt am Sonnabend genauso aus wie die Nachwuchstänzer, die sofort zusagten, mitzumachen.

Bei Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) stieß der Vorschlag, sich am weltweit stattfindenden World Cleanup Day zu beteiligen, ebenfalls gleich auf offene Ohren. So stellt die Stadt drei Container zur Verfügung, die an der Schwimmhalle, im Schlossgarten und auf dem Markt aufgestellt werden. Dort unmittelbar hinterm Roland treffen sich all jene, die ein Zeichen gegen Vermüllung setzen wollen. „Und um ein bisschen das zu berichtigen, was andere verursacht haben“, wendet sich Justin Wurbs, Vorsitzender der Jungen Union in Zerbst, an die Anwesenden. Zugleich betrachtet er die Aktion als Chance, das eigene Bewusstsein für eine saubere Umwelt wieder zu schärfen.

Mit Handschuhen und Müllsäcken unterwegs

Um möglichst viele Ecken von Zerbst abzudecken, „haben wir uns zehn Routen überlegt“, sagt Esther Sophie Enke, bevor sie die Fasch-, Graffiti- oder auch Bambi-Tour erläutert und die Teams mit Handschuhen und Müllsäcken ausgestattet in alle Richtungen ausströmen. Neben dem Rathauschef gehören die im Bundes- beziehungsweise Landtag sitzenden CDU-Politiker Kees de Vries und Dietmar Krause dazu.

Auch das Zerbster Geschwister-Scholl-Heim des Albert-Schweitzer-Familienwerkes ist vertreten. Für Erzieherin Angela Schneider war die Teilnahme klar. „Im Frühjahr haben wir bereits eine Müllsammelaktion in Ronney entlang der Elbe mitgemacht“, erzählt sie. Mit gleichem Elan sind die Fünf- bis 17-Jährigen nun auch dabei. Das Aufsammeln von Zigarettenkippen geben sie allerdings rasch auf. „Da kämen wir ja gar nicht vorwärts“, begründet Angela Schneider. Auch an anderen Stellen füllen sich rasch die Müllsäcke. Dass im Schlossgarten der meiste Müll direkt neben den Abfallkörben liegt, kann Andrea Wittmann, JET-Teamleiterin bei der DLRG, nicht nachvollziehen. Am Parkautomaten in der Puschkinpromenade hingegen wäre ein Müllbehälter ratsam, regt sie hinsichtlich all des Unrats an.

Container am Ende randvoll

Am Ende des zweieinhalbstündigen Einsatzes sind die bereitgestellten Container, die jeweils drei Kubikmeter fassen, randvoll. Neben reichlich Verpackungsmüll und Essensresten finden sich Matratzen und sogar ein Kühlschrank. „Eine coole Aktion, die man öfter machen könnte“, findet Anthea Jüling. „Wir wurden auch von Leuten angesprochen, die toll fanden, was wir machen“, erzählt Johannes Lüdecke. „Wenn wir einige inspirieren, nicht einfach Dinge wegzuwerfen, haben wir schon was erreicht“, meinen die Beiden.

(Dieser Artikel erschien am Montag, den 21. September 2020 in der Zerbster Volksstimme und ist zusätzlich online verfügbar.)

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